Meinen ersten Knubbel baute ich während der ersten Phase, in Köln. Er war schön handlich, leicht und er gefiel mir optisch auserordentlich gut. Weil der Zapfen für das Mundstück ziemlich schief saß, verbleib er in meinem Besitz und ich rauche ihn auch heute noch sehr gern.
Eine Pfeife mit Rustizierung
Diesen Knubbel wollte ich nachbauen, doch diesmal mit einem gut sitzenden Zapfen und einer sauberen Bohrung. Die Bohrung ging am ersten Holzklotz schief. Ich kam mit dem Zugloch ein gutes Stück über und neben der Tabakkammer raus. Mal sehen, vielleicht ist die Bohrung noch zu retten, dann entsteht daraus Knubbel No.2. Wenn nicht, habe ich Material für ein paar Pfeifenstopfer.
Der Knubbel No.1 liegt leicht in der Hand und liegt auch gut im Mundwinkel. Das ist eine Pfeife, die ich gerne im Gesicht tragen würde. Auf den Photos siehst Du unter anderem auch Bilder von meinen Werkzeugen, wie dem Rusizier-Werkzeug. Der größte Teil der Politur erfolgte manuell mit einer Handwerkerbürste. Das Haar ist Wildschweinborste und die Bürste ist relativ weich.
Die Maserung entscheidet, ob rustiziert wird
Das Holz zeigte keine besonders schöne Maserung und so daher stand von Anfang an fest, dass eine Rustizierung angewendet wird. Trotzdem muss auch bei einer rustizierten Pfeife zunächst die Form ausgearbeitet werden. Rundungen an Stellen, wo keine Rundungen sein sollen, können beim Rustizieren nicht mehr ausgeglichen werden. Allerdings kann man sich das detaillierte Schleifen sparen.
Zum Rustizieren, wird das Werkzeug in das Holz eingestochen und dann mit einer drehenden über das Holz bewegt. Alternativ setzte ich viele Kreise nebeneinander, was dann ein etwas anderes Bild ergibt. Nach dem ersten Rustizieren wird die Pfeife zum ersten Mal gebürstet, um die ausgebrochenen Holzstücke zu entfernen. Danach wird die Form der Pfeife noch mal kontrolliert werden. Bei jedem Rustierungsdurchgang wird ein Teil Holz herausgebrochen, was je nach Holzeigenschaft unterschiedlich sein kann.
Beizen der rustizierten Pfeife Knubbel No.1
Zunächst wird die Pfeife mit einer hellen Farbe kräftig gebeizt. Die Farbe soll möglichst tief in die Fasern einziehen. Ich habe das Original-Mundstück entfernt und ein anderes, verschnittenes Mundstück als Stopfen verwendet. So verhindere ich, dass Farbe in die Filterkammer gelangt. Die Tabakkammer verschließe ich mit einem Holzzapfen. Trotzdem gelangt immer wieder etwas Farbe in die Tabakkammer, die jedesmal wieder ausgeschliffen werden muss. Manchmal verwende ich auch einen Gummistopfen dazu, was aber auch nicht dichter ist. Die Farbe saugt sich durch die Fasern und tritt dann auch wieder am Kopfrand in der Tabakkammer hervor.
Politur mit der Bürste
Nach dem ersten Farbauftrag trage die dunkle Farbe, hier schwarz, mit einem Tuch auf. Ich nehme dazu ein Bauwolltuch und tupfe die Farbe vorsichtig auf. Wenn die Farbe trocken ist, schleife ich die oberste Schicht der Rustizierung mit 400er Schleifpapier herunter. So tritt die helle Farbe wieder hervor. Durch einen dritten Farbauftrag, diesmal wieder in heller Farbe, verstärke ich den Effekt. Die dunkle Farbe spüle ich dabei in die tieferen Ebenen. Sie hat dort aber nicht die volle Deckkraft und die helle Farbe scheint weiterhin durch.
Nach dem Farbauftrag bürste ich die Pfeife erneut. Meine Farbe enthält bereits einen kleinen Teil Schellack, daher lässt die Pfeife auch ohne zusätzliche Mittel polieren und beginnt nach kurzer Zeit schon zu glänzen. Der größte Teil der Politur wurde mit einer Handwerkerbürste ausgeführt. Die mittelweichen Wildschweinborsten reichen hier schon aus, um den glatten Stellen den gewünschten Glanz zu geben.
Erste Grundbeizung Bürsten, bürsten, bürsten … Der Knubbel in meiner Peruvian Purple (Chilli)
Das Mundstück aus SEM-Ebonit und 9mm Filterkammer ziert eine Applikation aus Bocoté. Wenn dir der Knubbel No.1 gefällt, oder du noch mehr dazu wissen möchtest, kannst du mich gerne kontaktieren.